Wir sind immer darauf aus, uns in einem anderen Menschen neu zu erschaffen. Wir werden durch die Gefühle, Handlungen und Gedanken aller anderen beeinflußt und sie durch uns, selbst dann, wenn wir nichts gemeinsam haben. Wir verschmelzen mit jedem Menschen, mit dem wir in Kontakt kommen. Die amerikanischen Ureinwohner vom Stamm der Lakota bezeichnen die Beziehung als „triyospaye“ was heißt: Wir leben auf Abstand, aber nicht völlig getrennt.

In der afrikanischen Kultur der Zulu gilt eine Person als mit allen Lebewesen und dem gesamten Bewußtsein in Vergangenheit und Zukunft verbunden. Ihr Gruß „Sawubona“ bedeutet: ich sehe Dich. Die afrikanische Vorstellung von „Ubuntu“ meint: Ich bin, weil Du bist und impliziert, daß der Mensch ein Mitschöpfer des anderen ist, beide Beobachter und Beobachtete und daß wir deshalb verpflichtet sind, dem anderen das zu geben, was er gerade braucht.

Viele nichtwestliche Gesellschaften einschließlich schriftloser Kulturen wie die australischen Ureinwohner, die alten Griechen und Ägypter, Anhänger östlicher Religionen wie Buddhismus, Zen und Taoismus nehmen das Universum als etwas Unteilbares wahr, verbunden durch eine universelle Energie oder Lebenskraft.

Um zu einer lebendigen und offeneren Nachbarschaft zu finden, müssen wir unseren Hang überwinden, uns mit Menschen zu umgeben, die uns ähnlich sind und nach Gemeinschaft im Raum zwischen den Dingen suchen, im Raum der wechselseitigen Abhängigkeit, wo wir uns alle in unserer gemeinsamen Menschlichkeit und in unserem gemeinsamen Lebenssinn zusammenfinden.

Einer der schnellsten Wege zu dieser Verbundenheit führt über die Bildung eines gemeinschaftlichen Superorganismus. Innerhalb dieses Feldes ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.

Gruppen, die für ein gemeinsames Ziel arbeiten, empfinden etwas, das stark an Magie erinnert, die 6. Dimension in unserem Gehirn. Wir treten aus unserer eigenen Individualität heraus und in den Raum der Verbundenheit hinein.

Es ist Zeit für eine neue Ära der Aufklärung, die Ganzheit anerkennt und respektiert und der Polarisierung zwischen Menschen, Völkern, Religionen oder auch politischen Parteien ein Ende macht. Wir müssen alle damit beginnen, Verbundenheit zu unserem übergeordneten Ziel zu machen“.

(Lynne McTaggart)

Im scherzhaften Ton liegt der Schlüssel zur menschlichen Wärme (Ischiguro).